Einsatz des DISG-Persönlichkeitsmodells im 360 Grad Feedback

Das Ergebnis des 360 Grad Feedback hilft dem Feedbacknehmer, die eigenen Persönlichkeitsmerkmale zu verstehen und effektiv zu nutzen. Das DISG-Modell ist ein weiteres Instrument, das es ermöglicht, individuelle Stärken zu erkennen und besser einzusetzen. Somit ergänzt das DISG-Modell ideal die Ergebnisse des 360 Grad Feedbacks. 

Was ist das DISG-Modell?

Das DISG-Modell unterteilt Menschen in vier Persönlichkeitsprofile: Dominant, Initiativ, Stetig und Gewissenhaft. Diese lassen sich durch die Farben Rot, Gelb, Grün und Blau darstellen. Jeder Mensch trägt Anteile dieser vier Typen in sich, wobei einer meist dominanter ausgeprägt ist. Die Typen werden durch spezifische Verhaltensweisen und Denkmuster geprägt, was sie besonders wertvoll für die Arbeitswelt und die Führungsarbeit macht.

Die vier Persönlichkeitstypen im Überblick:

Der dominante Typ (Rot): Willensstark, entscheidungsfreudig und ergebnisorientiert. Diese Menschen übernehmen gerne Verantwortung, sind risikobereit und bringen Innovationen voran. In der Führungsebene eines Unternehmens bringen sie durchsetzungsstarke Qualitäten ein, können aber auch als zu direkt und fordernd wahrgenommen werden.

Der initiative Typ (Gelb): Kommunikationsfreudig, inspirierend und beziehungsorientiert. Der ideale Netzwerker und Motivator, der gerne im Mittelpunkt steht und Kollegen begeistert. Initiativen Menschen fehlt manchmal der Fokus auf Details und Struktur, was in Arbeitsprozessen zu Herausforderungen führen kann.

Der stetige Typ (Grün): Teamorientiert, besonnen und zuverlässig. Diese Menschen halten Teams zusammen, sorgen für Harmonie und sind stets unterstützend. Ihre Beständigkeit ist ein wertvoller Anker in stressigen Zeiten. Allerdings meiden sie oft Konflikte und scheuen sich vor schnellen Veränderungen.

Der gewissenhafte Typ (Blau): Präzise, analytisch und qualitätsorientiert. Sie legen Wert auf Struktur, Genauigkeit und Effizienz. Ihr analytischer Ansatz kann Unternehmen durchdachte Entscheidungen ermöglichen, doch manchmal neigen sie dazu, sich in Perfektionismus zu verlieren.

Anwendung im Rahmen des 360 Grad Feedbacks

Der DISG-Fragebogen wird allein von der Führungskraft ausgefüllt und durch einen externen Berater ausgewertet. Die Durchführung ist in der Regel optional, wird aber verbindlich empfohlen. Feedbacknehmer, die das DISG-Modell anwenden, verstehen durch dieses weitere Instrument nicht nur ihre eigenen Verhaltensmuster besser, sondern auch die ihrer Mitarbeiter. Dadurch wird das 360 Grad Feedback in seiner Aussagekraft nochmal wesentlich ergänzt. 

Das DISG-Modell ist zudem auch ein mächtiges Werkzeug für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Teilnehmende können durch einen DISG-Test besser verstehen, welche ihrer Verhaltensmuster sie stärken und welche sie weiterentwickeln sollten.

Für Personalentwickler und Vorgesetzte bietet das DISG-Modell eine fundierte Basis, um maßgeschneiderte Entwicklungspläne zu erstellen. Dazu muss der Teilnehmende natürlich seine Ergebnisse, oder Teile davon, offen kommunizieren. 

Fazit

In einer Zeit, in der Soft Skills immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist das Verständnis für unterschiedliche Persönlichkeiten unerlässlich. Das DISG-Modell bietet einen klaren, praxistauglichen Rahmen, um individuelle Verhaltensweisen und Präferenzen zu erkennen und zu nutzen. Feedbacknehmer profitieren von dieser Methode durch eine effizientere Mitarbeiterführung, optimierte Teams und ein harmonischeres Arbeitsklima.

Das DISG-Modell ist daher eine sehr empfehlenswerte Ergänzung zum 360 Grad Feedback.

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